Einst waren die traditionellen Volkstänze in der Türkei ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens in den Dörfern und Städten. Heutzutage sind sie fast nur noch bei speziellen Veranstaltungen zu sehen, z.B. bei Folklore-Festen, im Fernsehen und bei Wettbewerben.
So auch beim landesweiten Wettbewerb für Folklore-Tänze, der am 14. Mai 2006 im Mevlana-Kulturzentrum in Konya stattfand und bei dem zahlreiche Tanzgruppen aus verschiedenen Regionen der Türkei auftraten und beeindruckende Tänze vorführten, die das Publikum begeisterten.
Zwar kann man bei den türkischen Volkstänzen aus den diversen Regionen bestimmte Ähnlichkeiten feststellen, doch sind die Darbietungen und farbenfrohen Trachten der Tänzer wie auch die Musik regional sehr unterschiedlich. Meist von zwei Instrumenten, nicht selten von der grossen Trommel “Davul” und der lauten oboenähnlichen “Zurna” begleitet, präsentieren sich die Tanzgruppen mal gemischt aus jungen Männern und Frauen, mal sind es auch nur Männer oder nur Frauen.
Ursprünglich wurden die traditionellen Volkstänze in den Dörfern bei Verlobungsfeiern und Hochzeiten, beim Empfang besonderer Gäste, bei der Verabschiedung von Rekruten, zu Siegesfeiern und zu diversen Feiertagen aufgeführt. Inhaltlich stellen die Tänze verschiedene Ereignisse aus dem alltäglichen Leben der Menschen dar, wobei die Beziehungen zwischen Mensch und Natur eine grosse Rolle spielen.
Wetter, Wasser, Pflanzen und Tiere finden ihren Platz in den Darstellungen. Die Tänze versinnbildlichen Themen wie die Liebe und das Umwerben einer Braut, aber auch Streit und Krieg. Sie beschreiben das Arbeitsleben auf dem Land, wie das Melken der Kühe, das Backen von Brot, das Seildrehen, die Ernte oder die Arbeit des Schäfers.
Nach wie vor erfreuen sich die türkischen Folklore-Tänze grosser Beliebtheit und sind in zahlreichen Fernsehshows zu sehen. Teilweise werden Tänze in modernisierter Form mit traditionell anmutenden Kostümen als Rahmenprogramm zu offiziellen Veranstaltungen dargeboten.
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