Die Provinz Antalya ist als Urlaubsziel sehr beliebt und viele Menschen kommen wegen der wunderschönen Sandstrände an die Türkische Riviera. Besonders deutsche Touristen machen hier gern Urlaub und es gibt von Deutschland aus viele Flüge nach Antalya. Die Stadt Antalya hat auch ihre Reize, aber außerhalb der Provinzhauptstadt gibt es ebenfalls viel Interessantes zu sehen, beispielsweise das Taurusgebirge, in dem man selbst im Frühjahr noch Wintersport betreiben kann.
Heute möchten wir jedoch gern einen Abstecher zur historischen Ruinenstätte Termessos machen, die sich ca. 30 km nordöstlich von Antalya befindet. Termessos befindet sich im Güllük Dağı Termessos Nationalpark.
Man kann hier bequem von Antalya mit dem Wagen hinfahren (über die Hauptstraße 350), oder man kann am Busbahnhof in Antalya in den Bus nach Korkuteli einsteigen und dem Fahrer mitteilen, dass man nach Termessos möchte. Man sollte jedoch festes Schuhwerk tragen, da man auf unebenem Boden über die “Königsstraße” in den oberen Teil der Stadt laufen muss.
Termessos gilt als eine Stadt, die niemals eingenommen wurde. Die Einwohner von Termessos wurden als die “kriegerischen Solymer” bezeichnet. Man geht davon aus, dass die Stadt im 2. Jahrtausend v. Chr. gegründet wurde, denn schon Homer erwähnte die Stadt in der Ilias. Alexander der Große belagerte sie 334/333 v. Chr., war aber nicht erfolgreich. Termessos erlebte seine Blütezeit zwischen dem 1. Jahrhundert v. Chr. und dem 2. Jahrhundert n. Chr. Es bestand eine enge Verbindung zwischen Termessos und Rom, was zum Reichtum der Stadt beitrug.
Man nimmt an, dass die Einwohner von Termessos die Stadt nach einem Erdbeben gegen Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. verließen. Die Stadt wurde 1842 wiederentdeckt und gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann Graf Karol Lanchoronski mit der Erforschung der Ruinenstadt. Seine Fotografien und Zeichnungen sind für die Rekonstruktion der Gebäude von großer Bedeutung, da mehrere Gebäude im letzten Jahrhundert einstürzten.
Der etwas beschwerliche Aufstieg in den oberen Teil der Stadt lohnt sich durchaus, denn hier gibt es viele recht gut erhaltene Ruinen zu besichtigen. Wir würden allerdings empfehlen, bereits am Morgen nach Termessos zu kommen, denn es kann hier im Sommer ab Mittag recht heiß werden. Das Theater ist im Stil griechischer Amphitheater gebaut und bot damals ca. 4.200 Zuschauern Platz. Nicht weit vom Theater entfernt findet man den Tempel von Zeus und den von Artemis.
Die Nekropolen von Termessos sind beeindruckend. Hier gibt es hunderte von verzierten Sarkophagen, unter anderem den besonders aufwendig verzierten Löwen-Sarkophag. Alketas, einer der Generäle von Alexander dem Großen, beging in Termessos Selbstmord und soll hier ebenfalls seine Ruhestätte gefunden haben. Ein Besuch in Termessos lohnt sich mit Sicherheit für Menschen, die an Geschichte und Architektur Interesse haben.
*GASTBEITRAG – Veröffentlicht 01.10.2014