Der Ramadan hat begonnen

Ramadan Der heilige Fastenmonat Ramadan (Türkisch: Ramazan) im Mondjahr 1435 nach islamischer Zeitrechnung hat begonnen. Viele Muslime fasten während des gesamten Monats vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Der Ramadan ist ein Monat der Besinnlichkeit und Hilfsbereitschaft, in dem die Menschen noch enger zusammenrücken, Nachbarn und Freunde einladen und an die Armen spenden.

Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Säulen des Islam und wird in erster Linie als zu erfüllender Gottesdienst verstanden. Im Koran heisst es in Sure 2: ”Ihr, die ihr glaubt, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.” (2:183).

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender und dauert etwa 30 Tage bzw. manchmal 29 Tage. So wandert der Monat Ramadan durch das Jahr und verschiebt sich um 10 bzw. 11 Tage pro Jahr. Vom Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang sind Essen, Trinken, Rauchen sowie Geschlechtsverkehr nicht erlaubt.

Mancherorts in der Türkei läuft morgens früh noch der Davulcu durch die Strassen, ein Trommler, der die Menschen zum Aufstehen für ein frühes Mahl weckt. Abends gibt ein lauter Böllerschuss den Zeitpunkt des Fastenbrechens (Iftar) bekannt. Dann sind in vielen Orten die Strassen wie lehrgefegt. Freunde und Verwandte laden sich zum Abendessen ein, traditionell wird zum Fastenbrechen eine Dattel gegessen. In großen Städten werden teilweise Iftar-Zelte aufgestellt, in denen Bedürftige während des Ramadan abends eine Mahlzeit erhalten.

Im Ramadan sollten Muslime noch bewusster darauf achten, dass sie gewissenhaft nach den Regeln der Religion leben, z.B. keine schlechten Worte sprechen, mildtätig sein und im Koran lesen. Fasten sollte jeder Muslim, ausgenommen sind Schwangere und stillende Mütter sowie Kranke, die regelmäßig Medizin einnehmen müssen oder bei denen ein verlangsamter Heilungsprozess zu befürchten ist. Reisende können ebenfalls das Fasten an den Reisetagen aussetzen. Sie können ihre versäumten Fastentage später nachholen oder pro versäumten Fastentag eine Mahlzeit für die Armen spenden. Kinder müssen nicht fasten, gewöhnen sich jedoch teilweise freiwillig frühzeitig durch einige Fastentage an die Regeln der Religion.

Den Abschluß des Fastenmonats Ramadan bildet das 3tägige Ramadan-Fest (Ramazan Bayramı), in der Türkei von eher weltlich orientierten Menschen auch Zuckerfest (Şeker Bayramı) genannt, das mit einem frühen Festgebet in den Moscheen beginnt. Anschließend besuchen sich Verwandte, Nachbarn und Freunde, essen gemeinsam und verteilen Süssigkeiten an die Kinder.