Viele Regionen in der Türkei bieten für Wanderer herrliche Landschaften und Spuren alter Kulturen, die sich erkunden lassen. Auch für Urlauber und Reisende, die gerne ihr eigenes Zelt vor Ort aufschlagen, finden sich entsprechende Möglichkeiten. Nach wie vor ist Camping im Urlaub für viele eine günstige Alternative zum Hotelaufenthalt oder man campt aus Überzeugung, ob im Zelt oder Campingmobil.
Obwohl die Türkei kein bekanntes Land für Camping ist, gibt es doch in vielen Regionen Campingplätze in unterschiedlicher Ausstattung und Qualität. Die meisten Plätze findet man entlang der Türkischen Ägäis und Mittelmeerküste, aber auch im Landesinnern, wie in Zentralanatolien (z.B. in Kappadokien), im Osten der Türkei und an der Schwarzmeer-Küste.
Während am Mittelmeer viele Regionen in den Sommermonaten überlaufen sind, kann man östlich von Alanya auch ruhigere Plätze finden, wie etwa in Anamur. Die Website von camping.info bietet eine Übersichtskarte mit einer Auswahl an Campingplätzen in der Türkei. Adressen finden sich auch auf der Website des Camping und Caravan Verein Türkei.
Viele Campingplätze oder Stellplatz- bzw. Zeltmöglichkeiten neben kleinen Ferienbungalows sind jedoch nicht immer in solchen Listen verzeichnet. Wer mit dem Auto unterwegs ist, kann leicht an der Strasse die auffälligen Werbeschilder für Camping und Motels entdecken. Alternativ kann man bei der Tourismus-Information im nächsten Ort nachfragen. Solche Informationsstellen finden sich aber nur in Regionen, die oft von Touristen besucht werden.
Wer nicht im komfortablen Caravan unterwegs ist, braucht ein Zelt, eine Thermomatte und einen Schlafsack. Abhängig von der Art des Urlaubs sollte man sich ein Zelt zulegen, das etwa bei einem Campingplatz-Urlaub die ganze Familie aufnimmt und auch sonst genügend Platz während des Aufenthalts bietet.
Für Individualreisende und so genannte “Backpacker”, die mit einem Rucksack unterwegs sind, empfehlen sich eher kompakte und windstabile Zelte, die man schnell und einfach aufbauen kann. Wer zu mehrtägigen Wander- und Bergtouren aufbricht, benötigt ausserdem einen grossen Rucksack, um Zelt, Utensilien, Wasser, Nahrungsmittel und sonstige Ausrüstung zu transportieren. Feste Schuhe, variable Kleidung und eine Kopfbedeckung dürfen ebenfalls nicht fehlen.
Bei der Kleidung ist auf langen Wanderungen unter verschiedenen klimatischen Bedingungen das Tragen einzelner Schichten sinnvoll. Dafür gibt es auch entsprechende Outdoorkleidung. Nehmen Sie auf jeden Fall leichte wie warme Kleidung mit. In den Höhenlagen der Gebirge kann es auch im Sommer recht frisch werden. Im Frühjahr und Herbst sind niedrige Temperaturen und Niederschläge vielerorts möglich. Der Winter eignet sich nicht für ausgiebige Wanderungen. Zum Teil heftige Schneefälle können dazu führen, das viele Dörfer in den Hochlagen, aber auch in den Hochebenen Anatoliens von der Aussenwelt abgeschnitten sind.
*Camping-Ausrüstung und Outdoorkleidung finden Sie unter www.doorout.com
Wildes Camping ist in der Regel in der Türkei nicht verboten. Ausgenommen sind Nationalparks und Militärzonen. Man sollte jedoch bedenken, das das Campen nahe der Strassen durchaus gefährlich werden kann. Überfälle sind nicht ausgeschlossen. Ausserdem stellen mancherorts wilde oder verwilderte Hunde eine Gefahr dar. Die angriffslustigen Tiere könnten bei einem Biss Tollwut übertragen. Wer im Osten und Südosten der Türkei unterwegs ist, sollte sich der seit vielen Jahren angespannten Sicherheitslage in der Region bewusst sein.
Empfehlenswerter ist das Übernachten in einem Dorf. Hier ist es sinnvoll vorher Kontakt knüpfen und zu fragen, ob es erlaubt ist sein Zelt aufzuschlagen. Es kann passieren, das man spontan eingeladen wird in einem Bauernhaus zu übernachten. Manche Dörfer haben auch ein kleines Gästehaus. Es lohnt sich immer zum Dorfvorsteher (Muhtar) oder zum Imam der Moschee (Hoca) zu gehen. Die Menschen sind meist sehr freundlich und hilfsbereit zu Reisenden.
Entlang der Landstrassen in Zentralanatolien und Südostanatolien haben an vielen Stellen Roma ihre Lager mit teilweise recht grossen Zelten aufgeschlagen. Auf den Hochebenen (Türkisch: Yayla) trifft man eher auf Halbnomaden und Schäfer, die hier oft viele Monate in Zelten, manchmal sogar noch in traditionellen Nomadenzelten, “Yurt” genannt, oder in kleinen Steinhäuschen verbringen. Hier und weiter oben in den Bergen sind nur wenige Menschen, dafür wild lebende Tiere, wie z.B. Wölfe, Luchse, Füchse und mancherorts auch Braunbären.
Viele Regionen in der Türkei bieten für Wanderer herrliche Landschaften und Spuren alter Kulturen, die sich erkunden lassen. Ob auf Höhenwegen entlang der Mittelmeerküste oder im Landesinnern wie z.B. in Zentralanatolien, überall lassen sich interessante Touren unternehmen. Dabei reicht das Spektrum von einfachen Tageswanderungen auf dem “Lykischen Weg” oder in der vulkanischen Tuffsteinlandschaft Kappadokiens bis zu mehrtägigen Wanderungen und Aufstiegen in den Hochebenen und Höhenlagen des Taurusgebirges.
Auch für Bergsteiger gibt es reizvolle Ziele. Die bekanntesten Berge liegen im Taurusgebirge, in Zentralantolien, Nordanatolien und in Ostanatolien. Bedeutende Berge sind z.B. der Erciyes Dağı (2.917 m), der Ağrı Dağı (bekannt als Ararat, 5.137 m), der Süphan Dağı (4.058 m), der Hasan Dağı (3.263 m) und der Nemrut Dağı (3050 m). Für die Besteigung des Berg Ararat ist eine Sondergenehmigung erforderlich.
Viele Flüsse in der Türkei bieten gute Bedingungen für Rafting, Kanufahrten und Rudersport. Entsprechende Anbieter vor Ort stellen hierzu Ausrüstungen zur Verfügung. Als Beispiel wäre der Fluss Çoruh zu nennen, der u.a. auch die Provinz Artvin durchfließt und letztendlich ins Schwarze Meer mündet. Er gilt als einer der reißendsten Ströme der Welt. Er kann von Bayburt aus in vier Etappen bezwungen werden: Bayburt – Ispir – Yusufeli – Artvin.
Im Taurusgebirge entspringt der Fluss Köprüçay und fließt durch herrliche Schluchten in der Nähe von Antalya ins Mittelmeer, er gilt als einer der schönsten Parcours in der Türkei. Darüber hinaus gibt es weitere Flüsse in der Türkei, die zu Wildwasserfahrten einladen.