Der Todestag des bedeutenden muslimischen Mystikers Mevlana Celaleddin Rumi am 17. Dezember 1273, der in Konya lebte und lehrte, wird als “Şeb-i-Arus”, bezeichnet, was wörtlich übersetzt “Brautnacht” oder “Hochzeitsnacht” bedeutet. An diesem Tag strömen besonders viele Pilger in das Mevlana Mausoleum in Konya, um gemeinsam Bittgebete (Dua) zu sprechen.
Für die damaligen Bewohner Konyas war der Tod Mevlanas ein einschneidendes Ereignis. Scheich Sadreddin Konevi, ein anderer Mystiker aus Konya, der das letzte Gebet für den verstorbenen Mevlana sprechen sollte, fiel aus Kummer in Ohnmacht. Zu Rumis Beerdigung kamen neben seinen Anhängern zahlreiche Vertreter aller Volksgruppen und Religionen, darunter auch Christen und Juden. Trotz des muslimischen Begräbnisses sollen sie weinend aus dem alten und neuen Testament rezitiert haben und den Charakter Mevlanas als ebenbürtig mit Moses und Jesus beschrieben haben.
Mevlana Celaleddin Rumi selbst hatte den Tod wie typisch für die Sufis als “Hochzeit” bezeichnet, eine Art noch intensivere geistige Vereinigung mit Gott. Im Divan ist folgende Aussage enthalten: “Wenn du meine Beerdigung siehst, sage nicht: Was für eine Trennung. Es ist Zeit für mich den Geliebten zu treffen.”
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