Tulpen, Kaftane und Levni – Ausstellung im MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST Frankfurt

Ausstellung: Tulpen, Kaftane und Levni Ausstellung: Tulpen, Kaftane und Levni

Höfische Mode und Kostümalben der Osmanen aus dem Topkapı Palast Istanbul

MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST FRANKFURT
Schaumainkai 17, Frankfurt am Main
11. Oktober 2008 bis 11. Januar 2009

Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2008 und ihrem Ehrengast Türkei zeigt das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt unter der Schirmherrschaft von Ertugrul Günay, Minister für Kultur und Tourismus der Republik Türkei, eine Ausstellung, die sich ganz dem Thema Mode verschrieben hat. Atemberaubend schöne Sultanskaftane aus Samt und Seide sowie prächtiger Schmuck und Accessoires aus der Schatzkammer des Topkapı Saray Istanbul lassen die türkische Mode des osmanischen Hofes lebendig werden.

Kostümalben und Sultansporträts des berühmten Miniaturmalers Levni aus dem 18. Jahrhundert runden die Ausstellung ab. Seine ganzformatigen Figuren in farbenfrohen Gewändern veranschaulichen, wie die gezeigten Kostüme getragen wurden.

Ausstellung: Tulpen, Kaftane und Levni „Tulpen, Kaftane und Levni“ ist die größte und wichtigste Ausstellung zum Gastauftritt der Türkei bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse und wurde ermöglicht mit der großzügigen Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Tourismus der Republik Türkei in Zusammenarbeit mit dem Organisationskomitee Ehrengast Türkei der Frankfurter Buchmesse 2008.

Kurzkonzept der Ausstellung

Die Textilsammlung des Topkapi Saray Istanbul ist weltweit für ihre große Zahl prachtvoller und sehr gut erhaltener Sultanskaftane berühmt. Kostbare Goldstoffe, wunderschöne Muster auf Samt und Seide setzen noch heute den Betrachter in Erstaunen über die hohe Qualität der türkischen Textilproduktion zur osmanischen Zeit. Nur die kostbarsten Materialien kamen für Herrschergewänder in Frage. Diese prächtigen Stoffe waren mehr als ihr Gewicht in Gold wert und exklusiv dem Sultan vorbehalten. Der lange, breit geschnittene Kaftan verlieh seinem Träger Größe und Würde.

Ausstellung: Tulpen, Kaftane und Levni
Nach dem Tod des Sultans wurde seine Garderobe etikettiert und archiviert, sodass die Kaftane bis heute in ihrer ganzen Pracht erstrahlen. Für die Stoffentwürfe war der Geschmack des Sultans ausschlaggebend. In den Palastateliers (Nakkashane) entstanden Vorlagen, die bei der Gestaltung unterschiedlichster kunsthandwerklicher Objekte aus Keramik, Holz, Metall und in der Buchmalerei zum Einsatz kamen. Auf das Medium Stoff transferiert finden sie sich auch auf den prächtigen Kaftanen wieder. Sehr beliebt waren florale Motive wie die Tulpe, Rose und Hyazinthe aber auch chinesisch beeinflusste Ornamente wie das Chintamani und die Tigerstreifen.

Ausstellung: Tulpen, Kaftane und Levni

Mehr noch als die Schnitte der Kaftane unterlagen die Stoffe einem modischen Wandel. Während im 16. Jh. Spitzovale mit floraler Dekoration und großformatige Einzelformen sehr beliebt waren, bevorzugten die Sultane im 17. Jh. Seiden in reduzierter Farbigkeit und Musterung, ab dem 18. Jh. schließlich bestimmten kleinteilige Ornamente und Streifenmuster die Stoffe. Ab dem 19. Jh. erhielt dann die europäische Mode Einzug in den Sultanshof und die klassischen Schnitte wurden zunehmend verdrängt.

(mit Informationen des MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST FRANKFURT)

Website: www.angewandtekunst-frankfurt.de