Şanlıurfa, meistens einfach “Urfa” genannt, liegt in Südostanatolien und gehörte geographisch zum alten Nord Mesopotamien. In Urfa befindet sich eine der bedeutensten Pilgerstätten der Muslime, der Abraham Teich mit heiligen Karpfen (Balıklı Göl).
Nach islamischem Glauben wollte König Nemrud (Nimrod) den Propheten Ibrahim (Abraham) auf dem Scheiterhaufen verbrennen, da dieser die alten Götter nicht anerkennen wollte. Im Koran heißt es: “Verbrennt ihn und verteidigt eure Götter, falls ihr etwas tun wollt.” (21:68) und “Wir sprachen: Oh Feuer, sei kühl und unschädlich für Abraham.” (21:69)
Seit hunderten von Jahren glauben die Menschen in Urfa und die Pilger aus vielen Regionen und anderen Ländern, das Gott das Feuer in Wasser und das brennende Holz in Karpfen verwandelt habe, um Abraham zu retten. Die Karpfen gelten als heilig und dürfen nicht gegessen werden. Zu dem Komplex gehören verschiedene Moscheen wie z.B. die Rizvaniye Moschee und die Halil-Ur Rahman Moschee sowie die Geburtshöhle Abrahams und die Grabstätte von Hiob. Muslime aus der ganzen Türkei und anderen Ländern pilgern nach Urfa, um diese heiligen Stätten zu besuchen.
Die heutige Bevölkerung ist überwiegend Kurdisch, aber auch viele Türken und Araber leben in der Region. Die meisten von ihnen sind Muslime, doch seit jeher gab es auch Anhänger anderer Religionen, wie Juden, Armenier, Zaza und Yeziden. Şanlıurfa war einst die antike Stadt Edessa, die Region hat eine sehr lange und bedeutende Geschichte. Archäologen fanden verschiedene Kultstätten, wie die bedeutenden Tempel aus der Jungsteinzeit am Göbekli Tepe.