Vor der beeindruckenden, weltberühmten rund 1400 Jahre alten byzantinischen Hagia Sophia (Türkischer Name: Aya Sofya), erst Kirche, später Moschee und heute ein Museum im Istanbuler Stadtteil Sultanahmet, treffen permanent Busreisegruppen ein. Touristen aus aller Welt und türkische Besucher reihen sich in die lange Schlange ein.
Im Innern erwarten die Besucher monumentale Eindrücke. Man fühlt sich ein wenig verloren, wenn man von der Mitte zur hohen Deckenkuppel aufschaut. An die christliche Zeit erinnern vor allem die Mosaiken mit Jesus-Darstellungen und den byzantinischen Kaisern sowie der marmorverzierte Krönungsplatz. Aus der Zeit als Moschee in der osmanischen Periode fallen die Sultanloge, die Gebetsnische (Mihrab) und Kanzel (Minbar) ins Auge. Die Größe und Erhabenheit des Bauwerks wird einem jedoch erst nach einem Blick von oben, von der Empore deutlich.
Die Hagia Sophia (griech., bedeutet: “Heilige Weisheit”) wurde über zwei Vorgängerkirchen errichtet und im Jahre 537 nach christlicher Zeitrechnung durch den byzantinischen Kaiser Justinian eingeweiht. Als dieser das Kaisertor durchschritten hatte, soll er vor Freude gerufen haben: “Preis und Ehre sei Gott, der mich für würdig hielt, ein solches Werk zu vollenden. Salomon, ich habe dich übertroffen”.
Bereits zwanzig Jahre später sollte die Kuppel einstürzen und durch eine kleinere ersetzt werden müssen. 563 weihte der bereits greise Justinian die Kirche erneut ein. Die Hagia Sofia wurde zum Krönungsort der byzantinischen Kaiser. Auch in der Folgezeit sollten weitere Restaurationen nötig werden.
Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen am 29. Mai 1453 wurden nach der Umwandlung dieser symbolträchtigen Kirche in eine Moschee nach und nach 4 Minarette dazu gebaut und weitere Veränderungen im Inneren durchgeführt.
Der Baustil diente als Inspiration für die osmanischen Moscheen der folgenden Epochen, vor allem bei den Bauwerken, die der berühmte Architekt Sinan im 16. Jahrhundert für Sultan Süleyman baute, aber auch bei mehreren orthodoxen Kirchen in Russland und auf dem Balkan. 1935 endete auch ihre Geschichte als Moschee, heute ist die Hagia Sophia eines der meist besuchten Museen der Türkei.
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