Die Emir Sultan Moschee in der türkischen Stadt Bursa ist nach dem Schwiegersohn des osmanischen Sultans Beyazıt I. benannt. Geboren in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammte er aus Buchara und war auch Berater des Sultans und unter dem Namen Şemseddin Mehmet Ali el-Hüseyin el Buhari bekannt. Er starb in den 30er Jahren des 15. Jahrhunderts.
Der ursprüngliche Bau der Moschee entstand bereits im 14. Jahrhundert, Anfang des 19. Jahrhunderts wurde jedoch das Gebäude unter dem osmanischen Sultan Mehmet I. neu errichtet und auch 1868 noch einmal modifiziert. Ein Neubau wurde notwendig, da die ursprüngliche Moschee bei einem starken Erdbeben 1766 eingestürzt war.
Erdbeben sind seit jeher in der Marmara-Region der Türkei nicht selten und so musste auch nach einem weiteren Erdbeben 1855 die Moschee und das Mausoleum wieder aufgebaut werden. Dies geschah 1868 zur Regierungszeit des osmanischen Sultans Abdülaziz.
Vor der Moschee erstreckt sich ein Friedhof mit teils sehr alten Grabmalen. Bei meinem Besuch der Moschee und des Mausoleums 2006 fielen mir besonders die schönen hölzernen Arkaden mit spitzen Bögen auf. An den Eingängen baten Bedürftige um ein Almosen.
Im Innenhof herrschte reger Betrieb, doch wie meist üblich im Umfeld der Moscheen mit einer gewissen Gelassenheit, die überhaupt in ganz Bursa zu spüren war. In dem Mausoleum hockten Frauen und Männer auf dem Boden oder standen mit nach oben gedrehten Handflächen an den Sarkophagen, um so genannte “Dua”, d.h. Bittgebete zu sprechen.