Auf einer Hochebene in der Region Beyşehir befindet sich das Fasıllar-Monument aus der Hethiter-Zeit, welches aus einem 70 Tonnen schweren Basaltblock gefertigt wurde. Aufrecht stehend würde es eine Höhe von über 8 Meter erreichen.
Immer einsamer wird die Fahrt außerhalb von Beyşehir durch die abgelegene Gegend, in der nur selten Menschen oder Fahrzeuge zu sehen sind. Ein einfacher Weg führt immer mehr ins Hinterland, während am Himmel schwarze Wolken aufziehen. Ein kleines Dorf, ein altes Moped tuckert vor uns her, dann beginnt es plötzlich schlagartig zu regnen.
Wir fahren immer höher zwischen den Felsformationen, vor denen ein Esel nass im Regen ausharrt, als das Wasser bereits wie ein Bach den Weg herunterfließt. Der Untergrund ist schlammig und das Fahrzeug kommt ins Schlittern. Weiter hoch geht die Fahrt, während wir Ausschau nach dem Fasıllar-Monument halten, das hier an einem der Hänge liegen soll.
Oben auf einem Hochplateau direkt unterhalb des Gipfels angekommen, lichtet sich der Himmel und die ersten wieder hervortretenden Sonnenstrahlen lassen das Grün der Wiese sogleich saftig leuchtend erscheinen. In der Ferne sieht man eine Herde Ziegen, Hirten haben unter einem Felsvorsprung vor dem Regenschauer Schutz gesucht.
Nach ein paar Minuten ist die oberste Schicht des eben noch schlammigen Bodens bereits angetrocknet, doch beim Herumlaufen fügt sich der lehmige Boden wie Stiefel um meine Hose. An vielen Stellen ist der Boden karg, nur spärlich mit kleinen Blumen und Distelgewächsen bedeckt.
Trotz Suche in alle Richtungen finden wir das Hethiter-Monument zunächst nicht. Und so fahren wir den Berg wieder herunter, um auf die andere Seite zu gelangen. Oberhalb des Dorfes Fasıllar gehen wir zu Fuss weiter.
Die Sonne hat mittlerweile ihre ganze Kraft wieder entfaltet und brennt auf uns und die hier grasenden Maultiere herab. An den Felswänden sind Figuren zu erkennen, ein Pferd sowie auch diverse Schriftzeichen. Hier befindet sich ein Grabmal, das vermutlich aus römischer Zeit stammt.
Gleich gegenüber am Hang liegt das Fasıllar-Monument, das aus einem 70 Tonnen schweren Basaltblock gefertigt wurde. Aufrecht stehend würde es eine Höhe von über 8 Meter erreichen. Es zeigt einen Hauptgott, Nebengott und zwei Darstellungen von Löwen. Die Figuren weisen durchaus Ähnlichkeit mit den Darstellungen auf dem Monument an der Eflantun-Quelle, es könnte aus der Regierungszeit des Hethiterkönigs Tuthalia IV. im 13. Jahrhundert v.Chr. stammen, die als letzte Blüte des Hetithergroßreichs gilt.
Man vermutet, das das Fasıllar-Monument, das in der Nähe eines ehemaligen Steinbruchs der Hetitherzeit liegt, hier nicht verbleiben, sondern zu einer Kultstätte gebracht werden sollte, vielleicht zur Ergänzung der Hethiter-Kultstätte an der Eflatun-Quelle.
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