Kültepe – Archäologische Ausgrabungen in Anatolien


Kültepe ist eine bedeutende archäologische Ausgrabungsstätte in Zentralanatolien nahe der Stadt Kayseri und dem Vulkan Erciyes, wo sich Reste von Siedlungen aus der Bronzezeit befinden. Der heutige Name “Kültepe” bedeutet “Aschenhügel”. Aufgrund der vor Ort gefundenen Keilschrifttexte kann man jedoch sagen, das die Siedlung in der Bronzezeit unter dem Namen “Kanis” bekannt war.

Das Ausgrabungsareal umfasst die Oberstadt mit Überresten einer Zitadelle, welche von der frühen Bronzezeit bis in die Epoche des Römischen Reiches besiedelt gewesen sein soll. Die Unterstadt war während der mittleren Bronzezeit besiedelt, hier wurden auch Gräber aus der Antike gefunden. Auf der Suche nach archäologischen Überresten der Kultur der Hethiter finden in Kültepe Ausgrabungen bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts statt und werden bis heute fortgesetzt.

Die ältesten gefundenen Überreste von Bauten stammen aus der Frühbronzezeit und waren aus Lehmziegeln gefertigte Häuser, die auf einem Steinfundament gebaut wurden. Reste eines grösseren Bauwerks, welches ein Palast oder ein Tempel gewesen sein könnte, werden ebenfalls der Frühbronzezeit zugeordnet. Zu den Fundstücken zählen unter anderem auch bemalte Keramikstücke und Idole aus Alabaster.

In der mittleren Bronzezeit soll sich der Ort mit Gründung einer assyrischen Handelsniederlassung zum wichtigsten Handelszentrum Anatoliens entwickelt haben. Davon erzählen über 23000 gefundene Schrifttafeln, die Informationen über Geschäfte, religiöse Angelegenheiten sowie auch Politik und Privatleben beinhalten.

Nach kriegerischen Auseinandersetzung und der Zerstörung der assyrischen Handelsniederlassung wurde Kanis in das Reich der Hethiter integriert und verlor an Bedeutung. Während der Eisenzeit stieg jedoch die Bedeutung wieder als Teil des neo-hethitisches Königreichs Tabal und zumindest kultureller phrygischer Einfluss konnte durch den Fund von bemalter Keramik und Bronzefibeln nachgewiesen werden.

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