Kayseri in Zentralanatolien


Die zentralanatolische Stadt Kayseri liegt nahe dem Berg Erciyes, einem über 3900 Meter hohen Vulkan, dessen Ausbruch einst die heutige Tuffsteinlandschaft von Kappadokien mitgeprägt hat. Kayseri erlebte seine Blütezeit unter römischer Herrschaft als Casarea, benannt zu Ehren des römischen Kaisers Tiberius. Die heutige Großstadt ist Provinzhauptstadt der Region Kappadokien und hat mehr als eine Million Einwohner.


Einige historische Bauwerke aus seldschukischer Zeit, dem 13. Jahrhundert prägen heute die Innenstadt. Dazu zählen alte Basar-Gebäude und imposante Moscheen aus der Zeit der Seldschuken und Osmanen. Ausserdem befinden sich an verschiedenen Stellen alte Mausoleen, wie z.B. das “Döner Kümbet“, das Mausoleum der seldschukischen Prinzessin Shah Cihan Hatun.

Berühmt ist Kayseri auch für seine Räucherwurst Pastırma, ein an der Luft getrockneter Rindfleisch-Schinken sowie auch die Knoblauchwurst Sucuk. Bekannt sind auch gefüllte Teigtaschen, Mantı genannt. In der Altstadt befinden sich viele Läden, die diese Spezialitäten ihren Kunden anbieten.

Quer durch die Innenstadt verläuft die restaurierte Stadtmauer von Kayseri. Schon zu Zeiten der Hethiter war hier eine Siedlung, die als “Mazaka” bekannt war. Während der hellenistischen Periode herrschten die Könige von Kappadokien. Das Gebiet war lange Zeit geprägt von den Auswirkungen des Vulkanausbruchs und sandiger, salziger und sumpfiger Landschaft. Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Stadt zum wiederholten Mal durch den armenischen König Tigranes II. besetzt und zahlreiche Bewohner nach Nordmesopotamien deportiert.

Im Jahr 17 n. Chr. wurde die gesamte Region unter Kaiser Tiberius in die römische Provinz Cappadocia umgewandelt. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts wurde die Stadt Caesarea ein christliches Zentrum für theologische Bildung und durch die Errichtung von sozialen Einrichtungen im 4. Jahrhundert auch über die Grenzen der Region bekannt. So wuchs auch die Bevölkerung der Stadt in dieser Zeit zunehmend.

Später wurde sie Teil des Byzantinischen Reiches, erlebte jedoch besonders während der Zeit der Kreuzzüge unruhige Zeiten. 1082 kam sie unter die Kontrolle der turkmenischen Danischmendiden, rund zehn Jahre später kontrollierten die Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon für einige Jahre die Stadt.

Eine weitere Blütezeit erlebte Kayseri dann unter den Seldschuken im 12. und 13. Jahrhundert, bis die Mongolen die Kontrolle übernahmen. Auch unter den frühen Osmanen übernahmen die Mongolen unter ihrem Führer Timur erneut die Macht in Kappadoken, ab dem Jahr 1468 wurde die Stadt dann wieder Teil des aufstrebenden Osmanischen Reiches, wovon auch Kayseri stark profitierte.

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